Künstlerische Intervention des Wissenschaftsbüros, des Francis Karat Kollektivs und der Künstleragentur ato anlässlich des Internationalen Tags zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen
25. November bis 10. Dezember 2025
Ort: Karlsruhe Innenstadt
Jedes Jahr erinnern die Vereinten Nationen am 25. November mit dem Internationalen Tag zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen daran, dass geschlechtsspezifische Gewalt weltweit ein gravierendes Problem bleibt – auch in Deutschland.
Hierzulande
findet nahezu täglich ein Femizid statt,
tötet alle zwei Tage ein Mann seine (Ex-)Partnerin,
erleben 63 % der politisch engagierten Frauen digitale Gewalt,
empfinden 90 % der jungen Frauen starke bis extreme Angst, wenn sie nachts unbekannten Männern begegnen.
Um diesen Missstand sichtbar zu machen, rufen die Vereinten Nationen jährlich die Kampagne „Orange the World“ aus. Zwischen dem 25. November und dem 10. Dezember – dem Internationalen Tag der Menschenrechte – finden weltweit Aktionen statt, die sensibilisieren und Haltung zeigen.
In Karlsruhe setzen das Francis Karat Kollektiv, die Künstleragentur ato und das Wissenschaftsbüro der Wirtschaftsförderung ein gemeinsames Zeichen: Ausgewählte Denkmäler werden 16 Tage lang orange verhüllt und so Teil der internationalen Kampagne.
Karlsruhe versteht sich als Wissenschaftsstadt – und damit auch als Ort der Aufklärung, Bildung und gesellschaftlichen Verantwortung. Gemeinsam mit Francis Karat wandelt das Wissenschaftsbüro den Stadtraum in ein Reallabor um: Im unmittelbaren öffentlichen Raum wird erprobt, wie starke visuelle Signale die Wahrnehmung von Passant*innen verändern, Gespräche auslösen und Bewusstsein schaffen.
Über QR-Codes an den verhüllten Denkmälern wird die Intervention mit der digitalen Öffentlichkeit verknüpft. Online finden sich Informationen zu „Orange the World“ sowie ein Raum, um persönliche Eindrücke zu teilen und miteinander in den Dialog zu treten. Dadurch entsteht keine repräsentative, aber eine qualitative Verbindung zwischen physischem Stadtraum und sozialer Medienwelt – die Stadt wird zum gemeinsamen Lernort für Kunst, Wissenschaft und alle, die hier leben.
Statement Francis Karat:
"Gewalt gegen Frauen betrifft nicht einfach „die anderen“, sie ist der hässlichste Niederschlag einer gesellschaftlichen Ordnung, die behauptet, sie sei neutral. Dass diese Gewalt überwiegend von Männern ausgeht, ist kein Betriebsunfall, sondern ein strukturelles Symptom. Wer wie wir als männlich gelesene Künstler arbeitet, steht damit nicht außerhalb, sondern mittendrin. Also nehmen wir die Zumutung an und stellen uns auf die Seite derer, die angegriffen werden. hermanas (spanisch für "Schwestern") ist unser Versuch, diese Solidarität nicht bloß zu behaupten, sondern sichtbar und widerspenstig in die Welt zu stellen."
Die konzeptionelle Entwicklung stammt von Francis Karat, deren Arbeit sich seit Jahren mit Erinnerungskultur und neuen Formen kollektiver Intelligenz beschäftigt. In Zusammenarbeit mit ato entsteht eine künstlerische Setzung, die historische Orte neu lesbar macht und gesellschaftliche Sensibilität sichtbar in den Stadtraum bringt.
Denkmäler:
Karlsruhe ist eine Stadt der Wissenschaft. Um die Vernetzung und den Standort zu stärken, gibt es das Wissenschaftsbüro: Es bringt Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Medien, Kulturträger und Stadtgesellschaft zusammen. Vernetzen und Austausch Wissenschaft ist eine ganz zentrale Facette für den Standort Karlsruhe. Zahlreiche nationale und internationale Forschungseinrichtungen sowie mehr als zehn Hochschulen mit über 40.000 Studierenden nennen Karlsruhe ihr Zuhause. Deswegen gibt es bei der Wirtschaftsförderung das Wissenschaftsbüro: Es vernetzt Wissenschaft, Wirtschaft und Stadtgesellschaft miteinander und fördert den Dialog durch Veranstaltungen.
Außerdem konzipiert das Wissenschaftsbüro Initiativen und Projekte, die Karlsruhe als Wissenschafts- und Technologiestandort überregional vermarkten und die Stadt für Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch attraktiver machen. Im Alltag befindet sich das Wissenschaftsbüro stetig im Austausch mit Hochschulen und dem Studierendenwerk, Forschungseinrichtungen, Vertretern der Wirtschaft, Medien und Kulturträgern. All diese Kooperationen sind langfristig angelegt, um den Standort Karlsruhe gemeinsam nachhaltig zu stärken.
Eine zentrale Aufgabe ist die Förderung eines innovationsfreundlichen Klimas in der Stadt. Hierfür hat man mit dem Wissenschaftsbüro eine Anlaufstelle für die sektorübergreifende Zusammenarbeit geschaffen. Außerdem betreibt das Wissenschaftsbüro gezielt Wissenschaftsmarketing und Wissenschaftskommunikation, um die Ausgestaltung der Wissenschaftsstadt zielgerichtet zu unterstützen.
Verschiedenste Formate wie das Wissenschaftsfestival EFFEKTE und die zugehörige Wissenschaftsreihe verbinden die Bereiche Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Kunst. Mit der am Wissenschaftsbüro angedockten Initiative karlsruhe.digital verfügt die Stadt Karlsruhe über ein einzigartiges Netzwerk, um den IT-Standort zu stärken und Karlsruhe zum Motor der Digitalisierung zu entwickeln und zu positionieren.
Kontakt
E-Mail: info@wissenschaftsbuero.karlsruhe.de
Zähringerstraße 65, 76133 Karlsruhe