Vortrag von Prof Dr. Thomas M. Kaiser (Hamburg, Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels)
20. Oktober 2026, 18.30 Uhr
Ort: Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe
Vortrag von Prof Dr. Thomas M. Kaiser (Hamburg, Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels)
zur neuen Dauerausstellung „Evolution des Menschen“
in Zusammenarbeit mit dem
Naturwissenschaftlichen Verein karlsruhe e.V.
Eintritt frei
Stellen wir uns die Welt vor rund einer Million Jahren vor: Das Klima schaltet um wie ein Taktgeber. Aus den regelmäßigen etwa 40-Tausend-Jahre-Zyklen werden längere, härtere Eiszeiten im Rhythmus von etwa 100-Tausend Jahren. Afrika trocknet phasenweise aus, dann öffnen sich für kurze Zeit grüne Korridore. Wege durch Sahara und Arabien. Genau in diesem Auf und Ab entsteht die größte Vielfalt in unserer Gattung Homo. – Unsere Vorfahren reagieren nicht nur, sie planen. Das Acheuléen – Handbeile und scharfkantige Klingen – verbreitet sich über Afrika bis nach Asien; Rohstoffe werden gezielt über weite Strecken getragen. Und irgendwo in dieser Phase blitzt ein Gamechanger auf: kontrolliertes Feuer. Funde wie verkohlte Sedimente und Knochen in Höhlen (etwa Wonderwerk, Südafrika) deuten darauf hin, dass Wärme, Schutz und wohl auch das Kochen in den Werkzeugkasten kommen. Das macht kältere Breiten bewohnbar – ein entscheidender Schritt für die Eroberung Eurasiens. – Biologisch sehen wir größere Körper, größere Gehirnvolumen und vermutlich längere Kindheiten – Zeichen eines Lebens, das mehr Kooperation und Fürsorge braucht. Doch es gibt nicht den einen typischen Urmenschen. Um ~1 Ma existiert ein Mosaik regionaler Linien: in Afrika späte Homo erectus/ergaster-Formen, aus denen sich Populationen entwickeln, die wie in Afrika und Europa als Homo sapiens heidelbergensis, als H. antecessor in Europa; und in Ost- und Südostasien als langlebiger H. erectus finden. Aus diesem Netzwerk gehen zunächst Denisovaner dann Neandertaler hervor – wahrscheinlich nach weiteren Klimasprüngen zwischen 700 und 500 Tausend Jahren vor Heute. Hinweise auf einen demografischen Flaschenhals um 900-800 Tausend Jahren passen ins Bild, auch wenn darüber noch debattiert wird. Die Vielfalt der Chronospezies liefert jedenfalls das „Rohmaterial“ für uns selbst. (Information: NWV)
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